10.12.2025

Vom Hype zur Marktrealität

Staatssekretärin Ines Fröhlich auf dem Wasserstoff Forum Hessen 2025

Staatssekretärin Ines Fröhlich ging in ihrer Rede auf den Status quo der Wasserstoffwirtschaft ein. Foto: H2BZ-Initiative Hessen  |  Adler
Staatssekretärin Ines Fröhlich ging in ihrer Rede auf den Status quo der Wasserstoffwirtschaft ein. Foto: H2BZ-Initiative Hessen | Adler

„Der Hype ist vorbei. Gehen wir in die eigentliche, gemeinsame Arbeit.“ Mit diesen Worten bilanzierte Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, den Status quo der Wasserstoffwirtschaft. In ihrer Keynote auf dem diesjährigen Wasserstoff Forum Hessen im House of Logistics and Mobility (HOLM) Ende November 2025 zeichnete sie das Bild einer Branche, die sich in einer entscheidenden Konsolidierungsphase befindet.

Fröhlich führte aus, dass sich die Marktdynamik im Vergleich zu den optimistischen Anfangsjahren verändert hat. Projekte werden verschoben, Vorhaben reduziert. Die Staatssekretärin wertete dies jedoch nicht als Stillstand, sondern als notwendigen „Differenzierungsprozess“. Nun sehe man klarer, wo Wasserstoff technisch und wirtschaftlich sinnvoll sei. Die Branche bewege sich nun auf dem Boden rechtlicher Normen und regulierter Kapitalmarktstrukturen, flankiert von Instrumenten wie der H2Global-Stiftung oder der European Hydrogen Bank. Dies sind zwei unterschiedliche, aber sich ergänzende Instrumente zur Förderung des Wasserstoffmarktes.

Infrastruktur: Die Lücke im Verteilnetz schließen

Ein zentraler Schwerpunkt der Rede lag auf der Infrastruktur. Während das Wasserstoff-Kernnetz auf Bundesebene als „Autobahn“ definiert sei, mahnte Fröhlich die Dringlichkeit der „letzten Meile“ an. Für die hessische Industrie und den Mittelstand seien die Verteilnetze die eigentlichen Lebensadern. „Wir dürfen hier keine Finanzierungslücke lassen, die den Anschluss unserer Unternehmen gefährdet“, betonte Fröhlich.

Hessische Energiefonds: 1 Milliarde Euro Bürgschaft

Um dieses Risiko zu minimieren, hat das Land Hessen in der vergangenen Woche den hessischen Energiefonds an den Markt gebracht. Mit einem Bürgschaftsrahmen von einer Milliarde Euro stellt das Land Nachrangkapital bereit, um kommunale Energieversorger und Stadtwerke bei der Transformation der Infrastruktur – explizit auch der Wasserstoffleitungen – abzusichern.

Hessen reagiert auf die veränderten Rahmenbedingungen wie Energiekrise, Inflation und neue Förderkulissen mit einer Fortschreibung der Hessischen Wasserstoffstrategie. Es gehe nicht mehr um das „Ob“, sondern um das „Wie“ der Umsetzung.

Landesstelle Wasserstoff wechselt von LEA zur HTAI

Gleichzeitig kündigte die Staatssekretärin eine wichtige organisatorische Änderung an. Die erfolgreiche Arbeit der Landesstelle Wasserstoff wird fortgeführt, allerdings wird sie organisatorisch verlagert. Ab dem kommenden Jahr wird sie unter dem Dach der „Hessen Trade & Invest“ (HTAI) angesiedelt sein. Das Ziel besteht darin, das Thema Wasserstoff noch näher an die Wirtschaftsförderung und die konkreten Wertschöpfungsketten zu rücken.

Auf ihrer Website stellt die LandesEnergieAgentur die Folien der weiteren Rednerinnen und Redner für Interessierte zur Verfügung.
>>>Wasserstoff Forum Hessen (Folien)
>>>Hessische Energiefonds