Die Teilnehmer des digitalen Beiratstalks am 14. März 2025 waren sich einig, dass die Möglichkeiten der Wasserstoffwirtschaft für die Energiewende sachlich, positiv und transparent vermittelt werden müssen. Dieser Aufgabe wird sich der Verein gemeinsam mit dem Beirat stellen.
Stimmungsbild: Aufgaben und Erwartungen an den Beirat der H2BZ-Initiative Hessen
Im Vorfeld des Beiratstalks wurden Beiratsmitglieder interviewt, um ein Stimmungsbild für das Jahr 2025 zu erhalten. Zukünftig sollen neben den regelmäßig stattfindenden Beiratssitzungen vermehrt digitale Beiratstalks zu bestimmten wichtigen Schwerpunktthemen angeboten werden. Dabei wird Wert darauf gelegt, das Thema aus möglichst vielen Perspektiven zu beleuchten. Die Diskussion soll nicht in die Tiefe gehen, sondern darauf abzielen, die Möglichkeiten der Wasserstoffwirtschaft sachlich und transparent herauszuarbeiten.
Die Erweiterung des Beirats durch neue Mitglieder ist erwünscht, ebenso wie die stärkere Verzahnung und Vernetzung des Beirats mit den Mitgliedern. Aus diesem Grund wurde der Beirat zur nächsten Mitgliederversammlung im Mai eingeladen.
Von der Studie zum Modellprojekt „Energiehöfe“

Bild: Transumed GmbH | hynes GmbH
Bereits während der Mitgliederversammlung im November 2024 war das Projekt „Energiehöfe“ ein viel beachtetes Thema. Bereits sechs Mitglieder haben ihr starkes Interesse bekundet.
„Was steckt dahinter? Zusammengefasst fokussiert der Vorstand ein Projekt, dass sich um einen hessischen Aussiedlerhof, der nicht mehr hauptgewerblich landwirtschaftlich genutzt wird, ausrichtet. Gemeinsam mit dem Eigentümer soll eine Studie erstellt werden, die herausarbeitet, welche Potenziale in einem lokalen Modellprojekt stecken könnten“, erläuterte Jürgen Schmidt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der H2BZ-Initiative Hessen, den Grundgedanken.
Im Rahmen zahlreicher Anfragen zu Wasserstoff-Lösungen in der Landwirtschaft entwickelt sich eine Vision für einen lokalen H2-Wertschöpfungskreislauf, der Landwirtschaft und Kommune einbezieht. Ziel ist es, günstigen grünen Wasserstoff vor Ort bereitzustellen, indem aus der Förderung fallende EE-Anlagen nachgenutzt und dezentrale Elektrolyseleistungen auf bestehenden landwirtschaftlichen Flächen aufgebaut werden. Neben der Reduktion des Stromnetzausbaus auf VNB- und ÜNB-Ebene werden regionale, wasserstoffbasierte Infrastrukturen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über die Distribution bis zur Nutzung im Verkehrs- und Wärmesektor – etabliert. Dies stärkt nicht nur die regionale Wertschöpfung, sondern fördert auch die Akzeptanz des EE-Ausbaus durch den Pull-Faktor „Wasserstoff“ und ermöglicht eine breite gesellschaftliche Partizipation an der Energiewende.
Derzeit sind bereits Windkraftanlagen in Betrieb, deren Förderungen bald auslaufen. Der Zeitpunkt für ein Modellprojekt ist also günstig. Alle Mitglieder, die die Studie und später die mögliche Modellentwicklung aktiv begleiten wollen, können sich bei Hauke Sötje melden. Er wird als Vorstandsvorsitzender die weiteren Schritte einleiten.
Faktencheck: Taunusbahn
David Coleman, Geschäftsführer der hynes GmbH, informierte den Beirat der H2BZ-Initiative Hessen über das Projekt Taunusbahn. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, mit 27 Coradia-iLint-Wasserstoffzügen von Alstom die „weltweit größte“ Wasserstoffzugflotte im Regionalverkehr zu betreiben. Dabei sollten nicht elektrifizierbare Strecken mit wasserstoffbetriebenen Zügen bedient werden. Im Laufe des Projekts kam es zu Ausfällen, die unterschiedliche Ursachen hatten. Coleman stellte anhand eines Faktenchecks die in der Presse kommunizierten und die tatsächlich zugrunde liegenden Fakten und Abläufe gegenüber. Der Plan, sofort eine ganze Flotte auszutauschen, sei möglicherweise verfrüht gewesen. Ein eher projektorientierter Ansatz hätte auch Ausfallzeiten und Alternativen einbezogen.